10 Marketingfehler die jeder Existenzgründer vermeiden kann! Als Existenzgründer steht man zu Beginn vor einer Fülle an Aufgaben – Businessplan erstellen, Finanzierungsgespräche führen, Büro einrichten, Produkt- und Leistungspakete schnüren und vieles mehr. Neben den formalen Aufgaben einer Gründung ist das Thema Marketing einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg oder Misserfolg.

Marketingfehler
10 Marketingfehler die jeder Existenzgründer vermeiden kann!
- Planlos starten
Viele Existenzgründer haben weder eine Marketingausbildung, noch tiefer gehende Marketingkenntnisse. Daraus folgt das die Vorgehensweise zur Kundengewinnung und -bindung oftmals sehr planlos durchgeführt wird. ODER anders ausgedrückt: Wer als Werkzeug nur einen Hammer kennt, wird jedes Problem als Nagel betrachten.
Lesen Sie ein Marketingbuch, einen Marketingblog, besuchen Sie ein Marketingseminar und vereinbaren Sie einen Terminen mit einem Marketingexperten. Geben Sie ihrem Marketing eine Struktur. - Keine klare Zielgruppe
Um ausgewählte Werbeinstrumente einzusetzen ist es notwendig seine Zielgruppe zu kennen. Welche Probleme, Ziele und Wünsche hat meine Zielgruppe. Was bewegt Sie, wo hält Sie sich auf und wie kann ich Sie erreichen? All diese Fragen sollte man sich als Gründer stellen damit man seine Marketinginstrumente auch zielgerichtet einsetzen kann.
Definieren Sie nicht nur eine klare Zielgruppe sondern auch sog. Zielkunden. - Das machen was Alle machen
Belauscht man die Pausengespräche in Existenzgründerseminaren oder auch bei Gründerstammtischen dann hört man oft: „Hast du schon Flyer und Visitenkarten und bei wem hast du die machen lassen? Eine Webseite, klar die lasse ich auch noch machen.“
Wenn man sich nun die Gestaltung, den Aufbau, die Art der Werbemittel und auch der anderen Marketingsinstrumente ansieht, stellt man fest – das die meisten Existenzgründer das machen, was auch Alle anderen Unternehmer der gleichen Branche machen.
Holen Sie sich Inspirationen durch das Lesen von Marketingblogs und planen Sie eine Maßnahme abseits vom dem was Alle machen. - Kopieren statt Einzigartigkeit
Sich inspirieren lassen von Mitbewerbern, insbesondere von denen die man selbst ganz toll findet, ist eine Sache. Eine andere ist es zu glauben das man deren Marketing einfach kopieren kann und dann kommt der Erfolg automatisch. Ein Marketing das zum Teil über viele Jahre Entwicklung hinter sich hat kann man nicht einfach so mal schnell kopieren. Selbst im Onlinemarketing, wo durchaus vieles möglich ist, braucht es vor allem hohes Anwendungswissen um möglichst schnell Erfolg zu haben.
Überlegen und planen Sie Maßnahmen die ihre Einzigartigkeit und ihren Mehrwert darstellen und auch im Rahmen ihres Marketingbudgets liegen gemäß dem Motto: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut ODER Gott hat auch 7 Tage zur Erschaffung der Welt gebraucht. - Marketing vollständig abgeben
Marketing ist und bleibt Chefsache. Selbstverständlich können Sie als Gründer vielen Aufgabenpakete abgeben an spezialisierte Fachleute und Agenturen. Da Marketing aber eine Disziplin ist die auch das gesamte Unternehmen betrifft, kann kein Gründer die Hände in den Schoß legen und darauf hoffen das die Agentur schon alles richtet.
Arbeiten Sie mit Fachleuten zusammen, lassen Sie sich den Marketingplan und -instrumente erklären und definieren Sie gemeinsam die zu erreichenden und klar messbaren Marketingziele. Ein regelmäßiges Reporting das Sie verstehen müssen (nicht nur der Fachmann) sollte ebenfalls stattfinden. - Kein finanzieller Vergleich der Werbeinstrumente
Nach dem die Webseite online ist dauert es nur wenige Wochen und Sie bekommen die ersten Anrufe und Mails von Werbevertretern. Diese erklären ihnen dann ganz genau warum Sie in der Datenbank xyz/ Onlinemagazin einen Eintrag oder eine ganzseitige Artikelanzeige schalten müssen. Die regionale Zeitung offeriert ebenfalls eine ganzseitige Anzeige zum aktuell vergünstigten Preis. Ob der Eintrag oder die Anzeige, im Vergleich zu anderen Werbeinstrumenten, wirklich günstig ist lässt sich mit relativ einfachen Berechnungen überprüfen. Leider ist es in der Praxis häufig so das Gründer und Unternehmer beim Thema Marketingkosten keinen finanziellen Vergleich der Werbeinstrumente durchführen.
Um Marketingkosten zu begrenzen und den Erfolg zu erhöhen ist es notwendig das die verschiedenen Marketinginstrumente mit entsprechenden Kennzahlen verglichen werden. Wer das nicht kann oder nicht weiß sollte sich an dieser Stelle unbedingt einen Fachmann ins Boot holen. - Imageaufbau statt Verkauf
Ein Artikel in einem Fachmagazin, eine teuere Social Media Kampagne, viele Facebook und Twitter Fans um eine hohe Sichtbarkeit und Reputation zu erzeugen. Das kann man alles machen und langfristig aufbauen, nur nicht am Anfang einer Existenzgründung wenn es darum geht die notwendigen Umsätze zu erzeugen.
Überlegen und planen Sie ihr Marketingbudget sorgfältig und nutzen Sie dabei möglichst klar skalierbare Werbeinstrumente die direkten Umsatz erzeugen. - Alles auf eine Karte setzen
Da hört der Existenzgründer von der einen Idee die beim Mitbewerber oder Netzwerkkontakt super funktioniert hat. Sogleich stellt er seine bisherige Planung um und setzt alles auf das Eine Werbeinstrument und wartet auf den Erfolg. Erfolgreiche Existenzgründer und Unternehmer streuen das gesamte Marketingrisiko ODER anders ausgedrückt „Ein Stuhl steht besser auf vier Beinen, statt auf einem!“
Planen und setzen Sie unbedingt mehrere Marketinginstrumente ein um keine Abhängigkeit zu erzeugen. - Kernnutzen und Alleinstellungsmerkmale nicht erkennbar
Die Marketing- und Werbeinstrumente werden durch den Gründer und eine Agentur professionell gestaltet. Und am Ende weiß der Kunde trotzdem nicht warum er z.B. zu dem Malermeister, Rechtsanwalt oder Physiotherapeuten gehen soll. „Ich bin einfach sehr gut als ….“- mal ehrlich das sagt doch fast jeder, es ist für den Kunden aber weder mess- noch erkennbar.
Überlegen Sie genau welche Kernkompetenzen und welcher Mehrwert in einer Marketingkampagne gut zu kommunizieren und zu verstehen ist. Maßstab für das anerkennen und verstehen ist hierbei ausschließlich der Kunde. - Marketing ohne Erfolgskontrolle
Marketingmaßnahmen haben zumeist unterschiedlichen Erfolg. Damit keine Ressourcen (Kapital, Zeit, Mitarbeiter) verschwendet werden ist es notwendig den Erfolg von Einzelmaßnahmen zu bestimmen. Das kann durch eine automatisierte Befragung nach dem Kauf erfolgen, so wie man es bei Onlineshops standardmäßig praktiziert. Oder eben durch eine Kombination von Gewinnspiel mit einer Bewertung. Wer nur wenige Kunden pro Monat hat und braucht, der kann einfach seinen Kunden persönlich fragen.
Halten Sie ihren Einsatz an Kapital und Zeit für das Marketing schriftlich fest z.B. in einer einfachen Exceltabelle UND prüfen z.B. in einem 3-Monatszeitraum – den Aufwand und direkt zuordenbaren Umsatz und Ertrag. Dadurch sind Sie in der Lage Kapital- und Zeitfresser zu erkennen und können ihr Marketingbudget gezielt zu den erfolgreichen Instrumenten hinsteuern.
Marketing ist ein Marathon und kein Sprint
Wer erfolgreich Marketing einsetzen möchte muss verstehen das nur eine dauerhafte Maßnahme mit systematischer Planung zum Erfolg führt. Natürlich kann man bestimmte Marketingmaßnahmen kurzfristig senken und erhöhen. Marketing ist wie die Vorbereitung zu einem Marathon. Mann muss einen Trainingsplan entwickeln der auf die eigene Person, den eigenen individuellen Körper angelegt ist. Ein Laufbuch mit Infos zu Ernährung, Trainingsmöglichkeiten und vielem mehr zu lesen hat noch keinem Marathonläufer geschadet. Das Training muss diszipliniert und dennoch variabel durchgeführt werden z.B. falls man mal zwischendurch krank ist. Regelmäßig wird eine Erfolgsmessung durchgeführt und der Trainingsplan anschließend angepasst.
ToDo – Checkliste um Marketingfehler zu vermeiden
- Beschäftigen Sie sich mit den Grundlagen von Marketing. Wenn Sie keine Ahnung haben dann nutzen Sie einen Marketingexperten der Ihnen die Thematik näher bringt und einen Plan hat. Sie brauchen einen Gesamtplan und eine Struktur für ihr Marketing.
- Beschäftigen und definieren Sie ihre Zielgruppe und ihre Wunschkunden. Sie müssen wissen welche Probleme, Ziele, Wünsche ihre zukünftigen Kunden haben.
- Fokussieren Sie ihre Zielsetzung und Marketingplanung auf ihr Unternehmen. Immer zum Mitbewerber, der seit 15 Jahren existiert, rüber zu sehen bringt Ihnen keinen Cent Umsatz.
- Die Strategieentwicklung und -umsetzung z.B. einer suchmaschinenoptimierten Webseite abzugeben ist sinnvoll. Dennoch müssen Sie verstehen was dort passiert und wie ihnen das Kunden bringt, damit Sie bei Abweichungen von der Planung und Umsetzung zeitnah steuern können.
- Vergleichen und planen Sie verschiedene Marketinginstrumente hinsichtlich des Kosten-Nutzen-Verhältnisses. Erfahrungsgemäß brauchen Sie dafür einen Marketingexperten oder eine passende Ausbildung.
- Imageaufbau – wie z.B. 2000 Facebook-Fans, ein Artikel im Fachmagazin – streichelt das EGO und fühlt sich toll an. Marketing hat den Kernzweck ihr Produkt zu verkaufen – nicht mehr und nicht weniger.
- Streuen Sie ihr Risiko durch den Einsatz verschiedener Marketinginstrument wie z.B. Empfehlungsmarketing, pfiffige Postkarten, eine suchmaschinenoptimierte Webseite, Interessenten-Webinare, Beiträge in Onlineforen, haptische Briefe an eine fokussierte Zielgruppe, das schreiben und veröffentlichen eines EBooks, Emailmarketing, …..
- Positionieren Sie sich klar und überlegen sich was ist der größte Nutzen, die größte Kompetenz die Sie ihrem Wunschkunden bieten können. Im 2ten Schritt prüfen Sie ob der Kunde diesen Nutzen durch ihre eingesetzten Marketinginstrumente auch entsprechend hoch einschätzt.
- Halten Sie ihren Marketingaufwand und -ertrag schriftich fest und erstellen daraus eine übersichtliche Kosten-Nutzen-Rechnung. Im 2ten Schritt verschieben Sie z.B. für 2 Monate ihr Marketingbudget zu den Maßnahmen mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis.
- Erfolgreiches Marketing erfordert eine hohe Disziplin. Wer diese nicht aufbringen kann sollte sich auf jeden Fall einen Trainer holen der Disziplin einfordert.
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