Das kleine Manifest gegen eine Existenzgründung – 10 gute Gründe kein Existenzgründer zu werden oder doch ?

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10 gute Gründe

  1. Gründen ist zu schwierig und dauert lange
    Die eigentliche Gründung – ohne die Planung – ist in wenigen Stunden vom Tisch. Was in der Tat Zeit kostet ist die Erstellung eines Geschäftsmodells um zu wissen wie und was ich tun muss um erfolgreich zu sein. Anschließend gibt es Daueraufgaben wie Marketing und Steuern die gut geplant aber ebenfalls übersichtlich in der Zeitdauer sind.
    Fragen Sie doch mal Gründer und Unternehmer wie lange die eigentliche Gründung in Realität gedauert hat.
  2. Eine Gründung ist eine Entscheidung fürs Leben
    Sicherlich haben Sie es schon öfter gelesen – wenn Sie einmal ein Unternehmen gegründet haben müssen Sie dieses bis an ihr Lebensende machen. NEIN natürlich nicht.
    Keiner – weder Finanzamt, noch Gewerbeamt, noch KfW Bank, noch … schreibt Ihnen vor wie lange Sie als Selbstständiger arbeiten und mit ihrem Unternehmen verbunden sein müssen. Auch Förderkredite  sind schlussendlich nur Kredite die sich ablösen lassen, wenn auch nicht immer ohne Zusatzkosten.
  3. Ich muss nicht alles selbst entscheiden
    Ja als Selbstständiger müssen Sie alles selbst entscheiden. Aber wie in ihrem Unternehmen als Angestellter gibt es auch als Selbstständiger Menschen die einen bei der Entscheidungsfindung helfen. Ein häufiges Beispiel ist der Gründungsberater und Steuerberater. Ein guter Gründer lernt Aufgaben zu delegieren und damit Entscheidungen abzugeben. Außerdem ist Verantwortung zu übernehmen und aktiv zu entscheiden eine tolle Sache die auch viel Spaß macht.
  4. Ich habe ein geregeltes Leben
    Als Angestellter gehen Sie vielleicht um 07:30 Uhr aus dem Haus und kommen um 17:30 Uhr wieder. Anschließend 2-3 mal pro Jahr Urlaub und das wars. Ja als Selbstständiger haben Sie sehr wahrscheinlich einen anderen Arbeitsrythmus und eine andere Arbeitszeit. Vielleicht ist es aber auch ganz schön morgens mit der Familie gemeinsam frühstücken zu können oder auch unter der Woche einmal Zeit mit dem Partner zu verbringen. Als Selbstständiger sind Sie deutlich flexibler was die Einteilung ihre Arbeitszeit und auch des Arbeitsortes angeht.
  5. Ich brauche keine eigenen Produkte oder Leistungen
    Auch als Selbstständiger brauchen Sie nicht zwangsläufig eigene Produkte oder Leistungen. Es gibt verschiedene Geschäftsmodelle von Franchise bis zu speziellen Modellen im Onlinemarketing die darauf ausgerichtet sind ohne eigene Produkte und Leistungen zu funktionieren.
  6. Einmal Unternehmer immer Unternehmer
    “Der war schon mal Unternehmer, das wird nichts mehr.” Es gibt allerdings auch andere Menschen die hohe Eigenmotivation und selbstständiges Arbeiten, wie es ein erfolgreicher Selbstständiger meistens aufweist, sehr zu schätzen wissen. Natürlich entwickeln Selbstständige bestimmte Eigenheiten in Punkto Arbeitsstil. Das kann ein Angestelltenteam aber auch aus dem herkömmlichen und festgefahrenen Denkmodell bringen und so positive Effekte auf die Motivation haben.
  7. Ich muss nicht für mich selbst sorgen
    Als Angestellter genießt man den Luxus auch für die freien Tagen – Urlaub, Feiertag, Krankheitstage – Einkommen zu erhalten. Dafür ist aber dieses Einkommen im Vergleich zu erfolgreichen Gründern deutlich geringer und es besteht wenig Möglichkeit diese Stellschraube nach oben zu drehen.
  8. Ich kriege ja kaum Unterstützung für meine Gründung
    Über 1.000 Förderprogramme aktuell, zahlreiche regionale Anlaufstellen, Gründerveranstaltungen, 1.000-de von Webseiten die Sie mit Informationen überschütten. In jedem Bundesland eine eigene Förderbank, Bürgschaftsbank, die Förderbank des Bundes (KfW Bank) und Sie wollen mir erzählen es gibt zu wenig Unterstützung für Gründer. Vielleicht lesen Sie sich mal den Bericht des Global Entrepreneurship Monitoring für Deutschland durch und ein paar andere Berichte der KfW Bank – UND dann bin ich gerne bereit mir ihre Argumente für die geringe Unterstützung anzuhören.
  9. Bei Unternehmen gibt es keine Flaute
    Sicherlich gibt es auch bei ihrem jetztigen Unternehmen Auf- und Abschwünge. Neben der Flaute kann es aber auch ganz einfach Insolvenzen von Unternehmen (Beispiel Holzmann AG oder Jürgen Schneider ) geben oder Standortverlagerungen (Beispiel Nokia in Bochum). Als Selbstständiger verlagert niemand mein Unternehmen außer ich selbst. Durch entsprechende Maßnahmen im Marketing lassen sich langfristig auch die Flauten, die es immer wieder mal gibt im Leben eines Selbstständigen, minimieren. Dank stabiler Wirtschaft sind zumindest gegenwärtig die Insolvenzen von Unternehmen zurück gegangen. Gegen drohende Zahlungsunfähigkeit – und willigkeit gibt es viele praxiserprobte Maßnahmen die auch ihr Unternehmen bereits anwendet – dann können Sie diese auch als Selbstständiger anwenden.
  10. Ich muss mich nicht mit Kunden ärgern
    Sagen Sie das mal Menschen die in Call Centern, in der Produktrücknahme oder auch im Gastrobereich arbeiten. Als Selbstständiger haben Sie fast immer Kundenkontakt, bis auf wenige Geschäftsmodelle. Das Schöne daran ist aber Sie sind ausschließlich für ihre Fehler verantwortlich und müssen nicht für Fehler oder unausgereifte Produkte ihrer Firma eine Erklärung geben. UND aus jedem Fehler kann ein Gründer lernen und seine Produkte und Leistungen verbessern.

Diese kleine Betrachtung von 10 gute Gründe kein Existenzgründer zu werden oder doch ? soll ihnen helfen eine mögliche Selbstständigkeit und den Verlust des Angestelltendaseins ernsthaft zu hinterfragen. Es gibt viele gute Gründe für das Angestelltendasein und mindestens genauso viele für eine Existenzgründung. Am Ende sind Sie der entscheidende Faktor.

PS: Gründe fürs Gründen findet ihr hier