Nach der Gründung direkt in die Krise?

Robuste Geschäftsmodelle:
Das A und O der Zukunftsfähigkeit von Gründungen

Wir beobachten bei unserer Arbeit häufig, dass Unternehmen(er) sich bereits in der Vorgründungsphase als auch in der Gründung selbst zu wenig mit der künftigen strategischen Ausrichtung ihres Unternehmens auseinandersetzen. Die Folge ist ein Scheitern des Gründungsvorhabens bereits in den ersten Jahren nach der Gründung. Hier scheitern statistisch etwa 50% aller Unternehmensgründungen, in den kommenden 2 bis 5 Jahren noch einmal 50% der verbliebenen, die sich bis zum Ablauf von 10 Jahren nach der Unternehmensgründung wiederum halbieren. Langfristig bleiben also weniger als 15% aller neugegründeten Unternehmen längerfristig am Markt.
Das trifft ebenso für komplette Neugründungen, als auch für Übernahmen bereits etablierter Unternehmen (Nachfolgeregelungen, MBO, MBI, etc.) zu.

Die Ursachen: In erster Linie Finanzierungsmängel, ungenügende Basisanalysen und strategisch-kaufmännische Defizite der Gründer. Sicher sind auch globale Wirtschaftskrisen immer wieder Auslöser für ein Scheitern, sehr viel öfter muss man jedoch erkennen, dass der Unternehmer selbst, bzw. sein Geschäftsmodell zur Krisenursache geworden ist. Wie also vorgehen und worauf ist zu achten?

Echter, dauerhafter Nutzen oder nur der Glaube daran?

Viele zukünftige Unternehmer gehen von anderen Bedürfnissen aus als ihre Kunden. Nicht immer sind unternehmerische Vorhaben durch konkrete Bedarfe einer Zielgruppe motiviert, sondern manchmal nur durch den Glauben an solche. Sinn und Zweck einer jeden Unternehmung ist es jedoch, Nutzen für seine Zielgruppe (Kunden) zu stiften. Bleibt dieser aus, ist er für diese nicht klar erkennbar, besteht er nur temporär oder nur für wenige einzelne Kunden, ist nicht von einem robusten Geschäftsmodell und von einer langen Erfolgsgeschichte auszugehen. Weiterhin ist es erforderlich, sich klar und deutlich von einem bestehenden Wettbewerb abzugrenzen. Die Entwicklung von sogenannten Alleinstellungsmerkmalen (USP) ist essenziell für die Krisensicherheit eines Geschäftsmodells.

Chancen und Stärken nutzen

Sind Sie sich ihrer Chancen und Stärken als künftiger Unternehmer(in) richtig bewusst oder handeln Sie aus anderen Motiven? Aus Gründen wie dem ungeplanten Verlust einer Festanstellung, aus Trotz (Ich kann es selbst viel besser…) oder der Trennung aus einer Partnerschaft. Mit Hilfe geeigneter Werkzeuge (Szenarioanalysen) und Moderationstechniken lassen sich Stärken – emotionslos – zu Chancen entwickeln, herausarbeiten und effektiv in das Geschäftsmodell einbringen. Aus solchen Chancen werden sehr viel besser, sichere und vor allem nachhaltige Alleinstellungsmerkmale entwickelt, die dem Unternehmen Grundauslastung und permanente Nachfrage sichern. Die Konzentration auf die tatsächlichen Kundenwünsche eröffnet Chancen, multipliziert die Möglichkeiten des Unternehmens und schafft Basisvoraussetzungen für ein robustes und wirksames Geschäftsmodell.

Welchen Zielen sollte man folgen?

Der nächste Schritt der Entwicklung eines stabilen Geschäftsmodells ist es, diese Chancen zu bewerten. Maßstab ist dabei der Gesamtnutzen des Modells. Es gilt, jenen Chancen genügend Raum zu geben, die den höchsten für alle an diesem Modell Beteiligten Nutzen bietet. Sobald Interessen Einzelner (Kunden, Unternehmer, Kapitalgeber, Mitarbeiter, Lieferanten) unterliegen, ist der Gesamterfolg nur von kurzer Dauer.

Sobald der Plan für das optimale Geschäftsmodell steht, gilt es, bei allen Beteiligten für den Zeitraum nach der Umsetzung für Unterstützung zu werben. Aus diesem Prozess sind ggfs. Richtungskorrekturen bei der Feinplanung zu berücksichtigen. Es gilt der Grundsatz, dass das Modell am erfolgreichsten bestehen wird, welches den größten Zuspruch aller Interessenten erfährt.

Übrigens: Sie können es nicht Allen recht machen. Schneiden Sie sich Ihre Zielgruppe so zu, dass ihre Stärken zu Ihren Kunden passen, so passt der Kundenwunsch zu ihrem Wunschkunden.

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4-Phasen-Modell

Der gesamte Ablauf zur Optimierung auf Krisenfestigkeit eines Geschäftsmodells gliedert sich in 4 Phasen:

Phase 1:

Chancen erkennen durch das Suchen nach den ganz individuellen Potentialen und Stärken des Vorhabens. Zu finden sind diese Chancen in den Abweichungen zwischen üblichen Angeboten und den tatsächlichen Bedürfnissen der Kundenzielgruppe. Wenn Kunden also nicht das bekommen, was sie haben wollen oder unbedingt gebrauchen.

Phase 2:

Chancen bewerten im Hinblick auf die möglichen Erfolgsaussichten im Kontext der aktuel-len Unternehmenssituation. Szenario-Analysen, also die Beurteilung kurz- und mittelfristiger externer und interner Einflussfaktoren auf das Geschäftsmodell erleichtern und unterstützen die Bewertung.

Phase 3:

Chancen entwickeln durch Erzeugung und Einwerbung von möglichst viel Unterstützung und Begeisterung für das geänderte Geschäftsmodell bei allen Beteiligten. Die Erfolgsaussichten der Umsetzung eines effektiven Geschäftsmodells sind dort am größten, wo es die meiste Unterstützung von außen (Kunden, Partner, Geldgeber, etc.) gibt.

Phase 4:

Chancen realisieren durch die Umsetzung des Geschäftsmodells, der Implementierung eines dazu passenden Marketingkonzeptes sowie einem Controllinginstrument zur Absicherung der erreichten Ergebnisse. So wird eine nachhaltige Wertschöpfung für alle Beteiligten erreicht.

Fazit:
Krisenfeste und erfolgreiche Geschäftsmodelle kommen also nicht von ungefähr, sondern können systematisch durch die Ausnutzung vorhandener (verdeckter) Chancen entwickelt werden. Dabei sollte man sich etwas weniger von dem eigenen, in der Gründung oft euphorischen Glauben an den Nutzen seines Produktes tragen lassen, sondern vielmehr von der richtigen Strategie und der professionellen Vorbereitung seines Vorhabens. Gründungsberater und öffentliche Förderprogramme unter-stützen Sie bei Ihrer Gründung und bei systematischer und konsequenter Vorgehensweise wird Erfolg ein Stück planbar.

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