Gründen als Ausländer in Deutschland
Gründen als Ausländer in Deutschland ist eine spannende und zugleich herausfordernde Reise. In den letzten Jahren haben viele Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und somit einen bedeutenden Beitrag zur deutschen Wirtschaft geleistet. Diese Entwicklung zeigt nicht nur die vielfältigen Möglichkeiten, die Deutschland bietet, sondern auch den Unternehmergeist und die Innovationskraft internationaler Gründer.
Von 2004 bis 2014 haben sich die Existenzgründungen von Ausländern in Deutschland signifikant erhöht. Diese Zeitspanne ist gekennzeichnet durch eine steigende Zahl von Neugründungen, insbesondere durch Bürger aus ost- und mitteleuropäischen EU-Beitrittsstaaten. Während deutsche Gründer in diesem Zeitraum einen Rückgang verzeichneten, stieg die Zahl der ausländischen Gründungen kontinuierlich an. Dies verdeutlicht die wichtige Rolle, die ausländische Gründer in der deutschen Wirtschaft spielen.
Trotz dieser positiven Entwicklung stehen ausländische Gründer vor besonderen Herausforderungen. Dazu zählen bürokratische Hürden, der Zugang zu Finanzierung und die Notwendigkeit, sich in einem neuen kulturellen und rechtlichen Umfeld zurechtzufinden. Gleichzeitig bieten sich zahlreiche Chancen, insbesondere in Branchen, die traditionell von Einwanderern geprägt sind, wie das Baugewerbe und bestimmte Dienstleistungen.
In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Entwicklung der Existenzgründungen von Ausländern in Deutschland, analysieren die spezifischen Herausforderungen und Chancen und untersuchen die besonderen Merkmale dieser Gründungen. Unser Ziel ist es, Existenzgründer und unerfahrene Selbstständige zu informieren und zu unterstützen.

Gründen als Ausländer: Entwicklung der Existenzgründungen von Ausländern
Die Entwicklung der Existenzgründungen von Ausländern in Deutschland ist eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Zwischen 2004 und 2014 stieg die Zahl der Neugründungen durch ausländische Staatsbürger signifikant an, während die Gründungen durch deutsche Staatsbürger im gleichen Zeitraum zurückgingen. Diese Entwicklung verdeutlicht die wachsende Bedeutung ausländischer Unternehmer für die deutsche Wirtschaft.
Statistische Trends von 2004 bis 2014
Laut einer Analyse des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn stieg die Anzahl der von Ausländern gegründeten Einzelunternehmen in diesem Zeitraum um beeindruckende 64 %, während die Gründungen durch Deutsche um 66 % zurückgingen. Besonders auffällig ist der hohe Anteil an Gründungen durch Bürger der ost- und mitteleuropäischen EU-Beitrittsstaaten von 2004 und 2007. Diese Gründer trugen maßgeblich zum Gründungsboom bei, während der Anteil der Gründungen durch andere Ausländergruppen sowie durch Deutsche sank.
Diese Entwicklungen zeigen, dass ausländische Gründer eine wichtige Rolle im deutschen Wirtschaftsgefüge spielen. Die Statistiken verdeutlichen, dass ohne den Anstieg der Existenzgründungen von Ausländern das gesamte Gründungsgeschehen in Deutschland noch rückläufiger gewesen wäre. Dieser Trend wird durch die Tatsache unterstrichen, dass im Jahr 2013 der Ausländeranteil an allen Existenzgründungen im gewerblichen Bereich 46,5 % betrug. Solche Zahlen verdeutlichen, dass ausländische Gründer einen erheblichen Beitrag zur Vielfalt und Dynamik der deutschen Wirtschaft leisten.
Unterschiede zwischen deutschen und ausländischen Gründern
Es gibt deutliche Unterschiede im Gründungsverhalten zwischen deutschen und ausländischen Staatsbürgern. Während deutsche Gründer häufig im Dienstleistungssektor aktiv sind, bevorzugen ausländische Gründer das Baugewerbe. Diese Präferenz ist teilweise auf die Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 2004 zurückzuführen, die den Zugang zu bestimmten Handwerksberufen erleichterte. Darüber hinaus weisen die Gründungen von Ausländern oft eine geringere wirtschaftliche Substanz auf, was sich in kleineren Unternehmen und weniger Beschäftigten widerspiegelt.
Ein weiterer bemerkenswerter Unterschied ist die Größe der Unternehmen und die Anzahl der Beschäftigten. Existenzgründungen von Ausländern weisen im Durchschnitt weniger Beschäftigte auf als die von Deutschen. Dies liegt unter anderem daran, dass viele ausländische Gründer in Branchen tätig sind, die traditionell kleinere Betriebsgrößen haben, wie etwa im Baugewerbe oder in bestimmten Dienstleistungssektoren. Dennoch tragen diese kleinen und mittleren Unternehmen erheblich zur wirtschaftlichen Vielfalt und Beschäftigung bei.
Der steigende Anteil vom Gründen als Ausländer hat das Gründungsgeschehen in Deutschland nachhaltig beeinflusst. Trotz der positiven Entwicklung gibt es Anzeichen dafür, dass seit 2014 ein Rückgang bei den Gründungen von Bürgern der EU-Beitrittsstaaten zu verzeichnen ist. Diese Veränderung könnte auf die vollständige Arbeitnehmerfreizügigkeit zurückzuführen sein, die diese Gründer nun genießen. Da sie nun mehr Möglichkeiten haben, reguläre Beschäftigungsverhältnisse einzugehen, entscheiden sich möglicherweise weniger für den Weg in die Selbstständigkeit.
Herausforderungen und Chancen beim Gründen als Ausländer
Eine der größten Herausforderungen beim Gründen als Ausländer sind die rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Gründung eines Unternehmens erfordert die Einhaltung vieler gesetzlicher Vorgaben und bürokratischer Prozesse. Dies beginnt mit der Gewerbeanmeldung und reicht bis zur Erfüllung steuerlicher Pflichten. Für ausländische Gründer, die möglicherweise nicht mit dem deutschen Rechtssystem vertraut sind, können diese Anforderungen besonders komplex und zeitaufwendig sein.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Aufenthaltsgenehmigung. Ausländer aus Nicht-EU-Ländern müssen in der Regel eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit beantragen. Dieser Prozess kann langwierig und kompliziert sein, insbesondere wenn die erforderlichen Nachweise über die wirtschaftliche Tragfähigkeit des geplanten Unternehmens erbracht werden müssen. Dennoch gibt es auch Unterstützungsmöglichkeiten, wie etwa spezielle Beratungsangebote und Programme zur Förderung von Existenzgründungen durch Ausländer.
Checkliste für rechtliche Anforderungen:
Zugang zu Finanzierung und Förderung
Der Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten stellt eine weitere Hürde für viele ausländische Gründer dar. Banken und andere Finanzinstitute verlangen oft umfangreiche Sicherheiten und Nachweise über die finanzielle Stabilität des Gründers und des geplanten Unternehmens. Für Ausländer, die möglicherweise noch keine ausreichende Kreditgeschichte in Deutschland aufgebaut haben, kann dies eine erhebliche Herausforderung darstellen.
Trotzdem gibt es auch hier Unterstützung. Es gibt verschiedene staatliche Förderprogramme und Zuschüsse, die speziell für Gründer bereitgestellt werden. Diese Programme können helfen, die Anfangsfinanzierung zu sichern und das Unternehmen auf solide Beine zu stellen. Zusätzlich bieten viele Städte und Gemeinden Beratungsstellen und Netzwerke an, die ausländischen Gründern bei der Navigation durch das deutsche Finanzsystem helfen können.
Tabelle: Förderprogramme für Gründer in Deutschland
Programm | Beschreibung | Zielgruppe |
---|---|---|
EXIST-Gründerstipendium | Finanzielle Unterstützung für innovative Gründungsideen | Studierende, Absolventen, Wissenschaftler |
KfW-StartGeld | Günstige Darlehen für Existenzgründer und junge Unternehmen | Existenzgründer, kleine Unternehmen |
Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit | Unterstützung für Gründer aus der Arbeitslosigkeit | Arbeitslose, die sich selbstständig machen wollen |
BAFA-Beratung | Zuschüsse für Beratungsleistungen zur Existenzgründung | Existenzgründer, kleine Unternehmen |
Mikrokreditfonds Deutschland | Kleinkredite für Gründer ohne Kapitalbedarf | Existenzgründer, kleine Unternehmen |
Anpassung an das kulturelle und wirtschaftliche Umfeld
Die Anpassung an ein neues kulturelles und wirtschaftliches Umfeld ist eine weitere Herausforderung für ausländische Gründer. Dies umfasst nicht nur das Erlernen der deutschen Sprache, sondern auch das Verstehen der deutschen Geschäftskultur und der Erwartungen der Kunden. Netzwerke und Mentoren können hierbei eine wichtige Rolle spielen. Sie bieten Unterstützung und Orientierung und helfen den Gründern, sich schneller in der neuen Umgebung zurechtzufinden.
Insgesamt bieten sich für ausländische Gründer in Deutschland viele Chancen. Trotz der Herausforderungen können durch sorgfältige Planung, Nutzung von Unterstützungsangeboten und Netzwerken erfolgreiche Unternehmen aufgebaut werden. Besonders in Branchen wie dem Baugewerbe und spezifischen Dienstleistungssektoren haben ausländische Gründer bereits bedeutende Erfolge erzielt.
Besondere Merkmale und Unterschiede
Die Existenzgründungen von Ausländern in Deutschland weisen einige besondere Merkmale und Unterschiede im Vergleich zu den Gründungen von deutschen Staatsbürgern auf. Diese Unterschiede betreffen vor allem die bevorzugten Branchen, die wirtschaftliche Substanz der Unternehmen und die Beschäftigungseffekte.
Beliebte Branchen und Tätigkeitsfelder
Ausländische Gründer sind in bestimmten Branchen überdurchschnittlich stark vertreten. Besonders hervorzuheben ist das Baugewerbe, das einen hohen Anteil an ausländischen Gründern verzeichnet. Diese Präferenz ist teilweise auf die Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 2004 zurückzuführen, die den Zugang zu verschiedenen Handwerksberufen erleichtert hat. Auch in der Gastronomie und im Einzelhandel sind viele ausländische Gründer tätig.
Im Gegensatz dazu sind deutsche Gründer häufiger im Dienstleistungssektor aktiv. Diese Unterschiede in den Tätigkeitsfeldern spiegeln sich auch in der Größe und wirtschaftlichen Substanz der Unternehmen wider. Ausländische Gründer betreiben oft kleinere Unternehmen mit einer geringeren Anzahl von Beschäftigten, während deutsche Unternehmen tendenziell größer sind und mehr Mitarbeiter beschäftigen.
Tabelle: Branchenverteilung bei Existenzgründungen
Branche | Ausländische Gründer (%) | Deutsche Gründer (%) |
---|---|---|
Baugewerbe | 42 | 20 |
Gastronomie | 25 | 15 |
Einzelhandel | 18 | 12 |
Dienstleistungen | 55 | 70 |
Industrie | 10 | 15 |
Wirtschaftliche Substanz und Beschäftigungseffekte
Die wirtschaftliche Substanz der von Ausländern gegründeten Unternehmen ist im Durchschnitt etwas geringer als die der deutschen Gründungen. Dies zeigt sich in der geringeren Anzahl der Beschäftigten und der oft kleineren Unternehmensgrößen. Viele ausländische Gründer starten ihr Geschäft als Einzelunternehmer oder in kleinen Teams, was zu einer begrenzten wirtschaftlichen Substanz führt.
Ein weiterer bemerkenswerter Unterschied ist die Größe der Unternehmen und die Anzahl der Beschäftigten. Existenzgründungen von Ausländern weisen im Durchschnitt weniger Beschäftigte auf als die von Deutschen. Dies liegt unter anderem daran, dass viele ausländische Gründer in Branchen tätig sind, die traditionell kleinere Betriebsgrößen haben, wie etwa im Baugewerbe oder in bestimmten Dienstleistungssektoren. Dennoch tragen diese kleinen und mittleren Unternehmen erheblich zur wirtschaftlichen Vielfalt und Beschäftigung bei.
Erfolgsfaktoren für ausländische Gründer
- Marktforschung: Verstehen der lokalen Marktbedingungen und Kundenerwartungen.
- Netzwerke: Aufbau eines starken Netzwerks von Geschäftskontakten und Mentoren.
- Finanzierung: Sicherung ausreichender Finanzmittel durch Eigenkapital, Kredite oder Förderprogramme.
- Rechtsberatung: Nutzung professioneller Beratung zur Einhaltung aller rechtlichen Anforderungen.
- Kulturverständnis: Anpassung an die deutsche Geschäftskultur und Gepflogenheiten.
Insgesamt zeigen die besonderen Merkmale und Unterschiede, dass ausländische Gründer trotz der Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen, eine wichtige Rolle in der deutschen Wirtschaft spielen. Ihre Beiträge zur wirtschaftlichen Vielfalt und Dynamik sind von großer Bedeutung und unterstreichen die Wichtigkeit der Unterstützung und Förderung von Existenzgründungen durch Ausländer.
AVGS-Coaching: Unterstützung beim Gründen als Ausländer
Ein AVGS-Coaching (Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein) ist ein Förderinstrument der Agentur für Arbeit, das dazu dient, Arbeitsuchende bei der beruflichen Eingliederung zu unterstützen. Beim Gründen als Ausländer kann ein AVGS-Coaching besonders wertvoll sein, da es umfassende Beratungs- und Unterstützungsleistungen bietet, die den Start in die Selbstständigkeit erleichtern.
Das AVGS-Coaching umfasst verschiedene Module, die individuell auf die Bedürfnisse des Gründers zugeschnitten sind. Dazu gehören:
- Gründerberatung: Hilfe bei der Entwicklung einer Geschäftsidee und eines Businessplans.
- Rechts- und Steuerberatung: Unterstützung bei rechtlichen und steuerlichen Fragen rund um die Gründung.
- Finanzierungsberatung: Beratung zu Finanzierungsmöglichkeiten und Hilfe bei der Beantragung von Fördermitteln.
- Marketing und Vertrieb: Strategien zur Kundengewinnung und Vermarktung des Unternehmens.
- Netzwerkaufbau: Unterstützung beim Aufbau eines geschäftlichen Netzwerks und Kontakten zu relevanten Akteuren.
Für ausländische Gründer ist das AVGS-Coaching besonders interessant, weil es auf die spezifischen Herausforderungen eingeht, die mit der Gründung in einem fremden Land verbunden sind. Dazu zählen kulturelle Unterschiede, sprachliche Barrieren und das Verständnis der deutschen Geschäftspraktiken. Ein maßgeschneidertes Coaching kann helfen, diese Hürden zu überwinden und die Erfolgschancen des neuen Unternehmens zu erhöhen.
Existenzgründer-Helfer bietet ebenfalls AVGS-Coachings an, die speziell auf die Bedürfnisse ausländischer Gründer zugeschnitten sind. Mit professioneller Unterstützung können Gründer alle notwendigen Schritte der Unternehmensgründung systematisch und effizient angehen. Dieses Coaching stellt sicher, dass ausländische Gründer gut vorbereitet und informiert in ihre Selbstständigkeit starten, was die Grundlage für nachhaltigen Erfolg bildet.
Fazit Gründen als Ausländer
Gründen als Ausländer in Deutschland bietet viele Chancen, ist jedoch auch mit spezifischen Herausforderungen verbunden. Die steigende Zahl von Existenzgründungen durch ausländische Staatsbürger zeigt, dass Deutschland ein attraktiver Standort für internationale Unternehmer ist. Von 2004 bis 2014 ist die Zahl der Gründungen durch Ausländer deutlich gestiegen, insbesondere durch Bürger aus den ost- und mitteleuropäischen EU-Beitrittsstaaten. Diese Gründer haben erheblich zum Wachstum und zur Vielfalt der deutschen Wirtschaft beigetragen.
Die Herausforderungen für ausländische Gründer sind vielfältig. Sie umfassen rechtliche Rahmenbedingungen, den Zugang zu Finanzierung und die Anpassung an ein neues kulturelles und wirtschaftliches Umfeld. Dennoch gibt es zahlreiche Unterstützungsangebote und Förderprogramme, die diesen Gründern helfen können, ihre Unternehmen erfolgreich zu etablieren. Besonders in den Branchen Baugewerbe, Gastronomie und Einzelhandel haben ausländische Gründer bereits bedeutende Erfolge erzielt.
Die besonderen Merkmale und Unterschiede zwischen den Gründungen von Ausländern und Deutschen zeigen, dass ausländische Gründer oft in anderen Branchen tätig sind und kleinere Unternehmen führen. Trotz geringerer wirtschaftlicher Substanz tragen sie erheblich zur Beschäftigung und wirtschaftlichen Vielfalt bei.
Beim Gründen als Ausländer ist es wichtig, sich gut zu informieren, rechtliche Anforderungen zu erfüllen und Netzwerke zu nutzen. Mit der richtigen Unterstützung und sorgfältiger Planung können auch sie in Deutschland erfolgreich ein Unternehmen gründen und betreiben. Die deutsche Wirtschaft profitiert von dieser Vielfalt und den neuen Perspektiven, die internationale Gründer mitbringen.
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