Monatsreport zu Pressemeldungen KfW Bank im September 2010 auf www.existenzgruender-helfer.de

Insgesamt 2 Pressemeldungen der KfW Bank waren aus Sicht der Existenzgründer Helfer, im September 2010, interessant für Existenzgründer und Jungunternehmer.

  1. Migranten beleben Gründungsgeschehen in Deutschland
  2. Kreditmarkt für Selbstständige und Unternehmer in Deutschland erholt sich

14.09.2010 Pressemeldung KfW Bank

Migranten beleben Gründungsgeschehen in Deutschland

  • 20% der Gründer in Deutschland haben ausländische Wurzeln
  • Menschen mit ausländische Wurzeln nutzen die Gründung als Chance der Wirtschaft
  • Ausländische Gründer sind vergleichsweise gut ausgebildet

Jeder fünfte Gründer in Deutschland war im vergangenen Jahr ausländischer Herkunft (rund 170.000 von insgesamt 870.000 Gründern). Die Gründerquote unter den Migranten lag damit bei 1,9 % und überstieg die der Deutschen um 0,3 Prozentpunkte.

Gründer mit Migrationshintergrund, nutzen wie deutsche Gründer auch, die zahlreichen Beratungsangebote wie z.B. Gründercoaching Deutschland, IHK und HWK Gründersprechtage, etc.

“Migrantinnen und Migranten gründen vergleichsweise häufig und gut vorbereitet. Das zeigt, wie wichtig diese Gruppe für ein lebhaftes Gründergeschehen hierzulande ist”, sagt Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.

Mit 16% stellen die Mitbürger türkischer Herkunft die größte Gruppe der Gründer mit ausländischen Wurzeln. Eine starke Bedeutung haben ebenfalls mit insgesamt 35% Gründungen durch Mitbürger osteuropäischer Herkunft.

Gründungen werden durch Migranten stärker als Vollerwerb durchgeführt im Gegensatz zu deutschen Gründern (52 % vs. 43 %). Jeder 4 Gründer mit ausländischen Wurzeln sieht die Gründung als Chance für den Weg aus der Arbeitslosigkeit. Bei den deutschen Gründern ist dies nur jeder 5. Nur jede dritte Gründung wird durch Frauen durchgeführt, während bei den deutschen Gründern 2 von 5 Gründungen durch Frauen durchgeführt werden.

Knapp jeder 2 Gründer mit ausländischen Wurzeln hat keinen Berufsabschluss vorzuweisen, einen Uni Abschluss kann jeder 6 vorweisen. Bei allen die keine Gründung vollzogen haben liegt der Anteil ohne Berufsabschluss bei 56%.

Jeder 2 Gründer mit ausländischen Wurzeln stellt zu Beginn der Gründung Mitarbeiter ein, im Gegensatz zu den deutschen Gründern wo knapp jeder 3 Gründer Mitarbeiter einstellt.

Die meisten Gründungen werden im Handelssektor (23 % aller Gründungen von Migranten vs. 19 % der von Deutschen unternommenen Gründungen) vorgenommen. “Einzel- und Großhandel bieten diesen Gründern gute Voraussetzungen, ihre komparativen Vorteile einzusetzen. Damit tragen Gründer mit Migrationshintergrund auch zum positiven Austausch zwischen verschiedenen Kulturen bei, ” sagt Dr. Norbert Irsch.

17.09.2010 Pressemeldung KfW Bank

Kreditmarkt in Deutschland: Spürbare Erholung in Sicht

  • Deutlich gesunkene Risiken für eine die Störung des Kreditangebots
  • Positive Erwartungen – Ende der Abwärtsdynamik im laufenden Quartal erwartet
  • Kreditnachfrage steigt – Kehrtwende bei der Kreditnachfrage

Der Kreditmarkt in Deutschland zeigt deutliche Tendenzen der Erholung. Zwar schrumpft das von der KfW Bankengruppe in ihrem Kreditmarkausblick berechnete Kreditneugeschäft der deutschen Banken und Sparkassen mit inländischen Unternehmen und Selbstständigen im 2. Quartal 2010 um rund 8 % gegenüber dem Vorjahresquartal (gleitende Zuwachsrate über zwei Quartale). Im Vergleich zu den Schrumpfungsraten der beiden vorangegangenen Quartale von -18 % bzw. -17 % stellt der aktuelle Wert aber einen deutlichen Schritt in Richtung Normalisierung dar, die sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen dürfte. So wird voraussichtlich im dritten Quartal 2010 der Rückgang des Kreditneugeschäfts nahezu zum Erliegen kommen, und bis zum Jahresende sollte das Kreditneugeschäft im Vorjahresvergleich wieder expandieren.

Bei der Kreditnachfrage dürfte sich im Moment eine Kehrtwende vollziehen. Das Zinsniveau  liegt für Unternehmenskredite laut EWU-Zinsstatistik im zweiten Quartal weiterhin nahe dem historischen Tiefpunkt. Die Kapazitätsauslastung liegt im Verarbeitenden Gewerbe nach dem Rekordwachstum im zweiten Quartal wieder fast auf ihrem historischen Mittelwert. Der Abbau der Überkapazitäten sollte Anreize für Erweiterungsinvestitionen und damit für eine wachsende Kreditnachfrage schaffen.

Die im Rahmen des Bank Lending Survey befragten Banken in Deutschland berichteten im 2. Quartal 2010 erstmals seit drei Jahren von keiner weiteren Verschärfung der  Kreditvergaberichtlinien.

Der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe, Dr. Ulrich Schröder: “Die aktuellen Daten vom deutschen Kreditmarkt zeigen eine spürbare Aufhellung. Die Abwärtsdynamik beim Kreditneugeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen hat stark nachgelassen, bis zum Jahresende sollte das Kreditneugeschäft wieder expandieren. Insgesamt deuten die Indikatoren auf eine zunehmende Normalisierung des Kreditmarkts in Deutschland – eine Tendenz, die sich auch in den Halbjahreszahlen unseres Hauses widerspiegelt. Die noch vor kurzem befürchtete Scherenproblematik – investitionsbedingt anziehende Kreditnachfrage kann wegen Angebotsrestriktionen nicht angemessen bedient werden – dürfte vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen nun zunehmend unwahrscheinlicher werden.