Wie starte ich als Existenzgründer in Teilzeit oder Vollzeit ? Eine regelmäßige Frage bei vielen Existenzgründern.

10 Fakten zum jeweiligen Startmodell – Teilzeit oder Vollzeit

In der Praxis startet laut aktuellen Gründerreport durchschnittlich jeder 2te Existenzgründer im Teilzeit Modell. Die andere Hälfte also im Vollzeit Modell. Welche Fakten sprechen für das jeweilige Startmodell ?

Startmodell Teilzeit – 1o Fakten

Teilzeit oder im Nebenjob bedeutet für Sozialversicherungen das maximal 15 Stunden pro Woche für die Selbstständigkeit aufgewendet werden.

  1. durch einen Hauptjob ist eine finanziell sichere Basis gewährleistet die vielen Gründern in Vollzeit zum Scheitern führt.
  2. der Gründer ist nicht von einzelnen Auftraggebern abhängig und kann seinen Kundenstamm in Ruhe aufbauen
  3. Fehler die im Nebenjob gemacht werden wie z.B. fehlende Rücklagen für Steuerzahlungen sind meist nicht existenziell und führen auch zu entsprechenden Erfahrungen
  4. der Aufbau eines guten Netzwerks für die eigene Selbstständigkeit dauert, je nach Branche seine Zeit, die ich mir als Teilzeit Selbstständiger nehmen kann
  5. je nach Arbeitsvertrag ist der Nebenjob Anzeige- oder Genehmigungspflichtig und darf natürlich in beiden Fällen nicht die Leistungen im Hauptjob mindern
  6. im Nebenjob darf ich meinem Vollzeit Arbeitgeber keine Konkurrenz machen
  7. Wer pro Woche 35 Stunden für den Hauptjob und zusätzlich 15 Stunden für die Existenzgründung in  Teilzeit aufwendet hat nur noch wenig Zeit um die Batterien aufzuladen und für Familie und Freunde
  8. Frauen starten häufiger mit dem Teilzeit Modell in die Selbstständigkeit, um Familie und Beruf verbinden zu können
  9. Wer nebenberuflich startet hat ein festes Einkommen und ist damit deutlich kreditwürdiger für Banken, auch heute noch ein ernsthaftes Problem für junge Startups die i.d.R. keine vorzeigbaren Bilanzen haben
  10. Teilzeit Selbstständige müssen das Kleingewerbe und die meist fehlende Umsatzsteuerabzugsfähigkeit auf Rechnungen anzeigen

Startmodell Vollzeit – 10 Fakten

Vollzeit oder im Haupterwerb bedeutet für Sozialversicherungen das minimal 15 Stunden pro Woche für die Selbstständigkeit aufgewendet werden.

  1. Wer in Vollzeit oder im Haupterwerb in die Selbstständigkeit startet, hat den notwendigen Druck (mental und finanziell) um seine eigene Motivation zu fördern
  2. Große Fehler oder die Summe an kleinen Fehlern führt immer noch zum Scheitern von 25% der Existenzgründer innerhalb der ersten drei Jahre
  3. die gesamte Existenzgründung mit all seinen Facetten braucht Zeit und Energie. Diese steht dem Vollzeit Existenzgründer zur Verfügung.
  4. Existenzgründungen die hohe Investitionskosten haben sind meist nur im Haupterwerb möglich
  5. Große Aufträge die ein enges Zeitfenster haben sind ebenfalls nur durch eine Vollzeit Gründung zu schaffen oder es muss zusätzliches know how eingekauft werden, was rein finanziell nicht immer möglich ist
  6. zahlreiche staatliche Fördermittel sind an eine Gründung in Vollzeit gekoppelt, wer plant das aus einer Nebentätigkeit ein Haupterwerb wird kann dennoch einige Fördermittel erhalten
  7. Existenzgründer die in Vollzeit starten sind zumeist Umsatzsteuerpflichtig und können gegenüber dem Finanzamt Vorsteuer geltend machen
  8. Vollzeit Gründer sind zeitlich und meist auch örtlich flexibler
  9. Es entstehen zumeist höhere Gründungkosten und auch die laufenden Kosten für den Betrieb des Unternehmens sind höher
  10. Wer im Haupterwerb gründet muss alle Kosten für Versicherungen und sonstige Risiken alleine tragen

Fazit – Startmodelle Teilzeit und Vollzeit

Teilzeit oder Vollzeit – Haupterwerb oder doch erst im Nebenerwerb starten. Das Fazit lautet – es gibt keine eindeutige Antwort. Jede Geschäftsidee und jeder Gründer dahinter ist anders und legt unterschiedliche Schwerpunkte. Nur anhand der Vorraussetzungen und Ziele kann eines der Startmodelle präferiert werden.