gGmbH gründen – In 8 Schritten zur gemeinnützigen GmbH
Du willst ein Unternehmen gründen, das nicht nur wirtschaftlich arbeitet, sondern auch einen gesellschaftlichen Beitrag leistet? Dann könnte die gemeinnützige GmbH – kurz gGmbH – genau die richtige Rechtsform für dich sein. Sie verbindet unternehmerisches Handeln mit sozialem Engagement und bietet gleichzeitig eine klare rechtliche Struktur mit steuerlichen Vorteilen.
Wer eine gGmbH gründen möchte, muss einige Besonderheiten beachten – insbesondere in Bezug auf Satzung, Mittelverwendung und Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Dennoch lohnt sich der Aufwand: Als gGmbH trittst du seriös auf, kannst Spendenquittungen ausstellen und wirst in vielen Bereichen als professioneller Akteur im sozialen oder gemeinnützigen Feld wahrgenommen.
In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du eine gGmbH gründest, was du dafür brauchst, welche Vorteile (aber auch Einschränkungen) diese Rechtsform mit sich bringt – und wie die Existenzgründer-Helfer dich bei der Gründung unterstützen können.
1. Was ist eine gGmbH überhaupt?
Die gemeinnützige GmbH, kurz gGmbH, ist eine besondere Variante der klassischen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Der zentrale Unterschied: Statt gewinnorientierter Ziele verfolgt sie gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke im Sinne der Abgabenordnung (§ 52 AO).
Eine gGmbH funktioniert rechtlich wie jede andere GmbH – mit Gesellschafter*innen, Geschäftsführung und Stammkapital. Was sie unterscheidet, ist die Verpflichtung zur Mittelverwendung: Gewinne dürfen nicht ausgeschüttet, sondern ausschließlich für den gemeinnützigen Zweck verwendet werden.

Typische Einsatzbereiche:
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Kinder- und Jugendhilfe, Bildung, Inklusion
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Umwelt- und Tierschutz, Kulturarbeit
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Integration, soziale Innovationen
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Gesundheitsförderung und Pflege
💬 Wichtig: Die Gemeinnützigkeit muss vom Finanzamt anerkannt werden. Nur dann gelten steuerliche Vorteile wie die Befreiung von der Körperschaftssteuer oder das Ausstellen von Spendenquittungen.
2. Vorteile und Einschränkungen der gGmbH
Wer eine gGmbH gründen möchte, profitiert von steuerlichen Erleichterungen und einem seriösen Außenauftritt. Gleichzeitig gibt es klare rechtliche Grenzen – insbesondere bei der Mittelverwendung und Gewinnausschüttung. Damit du besser abwägen kannst, ob die gGmbH die passende Rechtsform für dich ist, findest du hier eine Gegenüberstellung der wichtigsten Vorteile und Einschränkungen:
| Vorteile | Einschränkungen |
|---|---|
| Steuerbefreiung auf Körperschafts- und Gewerbesteue | Keine Gewinnausschüttung an Gesellschafter*innen möglich |
| Möglichkeit zur Ausstellung von Spendenquittungen | Gemeinnützigkeit muss regelmäßig durch das Finanzamt überprüft werden |
| Professionelles Auftreten mit klarer Haftungsstruktur | Zweckbindung der Mittel: Überschüsse müssen dem gemeinnützigen Ziel dienen |
| Gute Reputation bei Förderstellen, Spendern und Partnern | Satzung unterliegt strengen formalen Anforderungen (§ 60 AO) |
| Möglichkeit zur Kombination aus wirtschaftlichem Handeln und Sozialzweck | Höherer Gründungsaufwand als bei einem Verein oder Einzelunternehmen |
3. Voraussetzungen für die Gründung einer gGmbH
Wer eine gGmbH gründen möchte, muss nicht nur die allgemeinen Anforderungen einer GmbH erfüllen, sondern zusätzlich die gemeinnützigkeitsrechtlichen Bedingungen der Abgabenordnung (§§ 51–68 AO) einhalten. Der Fokus liegt dabei auf dem Zweck, der Mittelverwendung und der formalen Gestaltung der Satzung.
Das sind die wichtigsten Voraussetzungen:
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Stammkapital: Mindestens 25.000 €, davon 12.500 € bei Gründung einzuzahlen
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Gesellschafterstruktur: Eine oder mehrere Personen können Gründer*innen sein
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Zweckbindung: Die Satzung muss ausschließlich gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke verfolgen
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Satzungsgestaltung: Bestimmte Klauseln (z. B. zur Mittelverwendung, Vermögensbindung) sind verpflichtend
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Finanzamtliche Anerkennung: Die Gemeinnützigkeit wird durch das Finanzamt geprüft und muss genehmigt werden
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Keine private Bereicherung: Weder Gesellschafter noch Geschäftsführer*innen dürfen persönlich vom Gewinn profitieren
4. Schritt-für-Schritt zur gGmbH: Der Ablauf der Gründung
Die Gründung einer gGmbH ist etwas aufwändiger als bei einer klassischen GmbH, da zusätzlich zur handelsrechtlichen auch die gemeinnützigkeitsrechtliche Anerkennung erforderlich ist. Dennoch lässt sich der Prozess in klaren Schritten darstellen:
📋 Gründung einer gGmbH – Schritt für Schritt
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Zweck definieren & Satzung entwerfen
→ Gemeinnütziger Zweck nach § 52 AO
→ Satzung muss Mittelverwendung und Vermögensbindung klar regeln -
Gründungsgesellschafter festlegen & Stammkapital organisieren
→ Mindestens eine Person
→ Kapital: 25.000 €, davon 12.500 € bei Eintragung nachweisbar -
Notartermin zur Beurkundung des Gesellschaftsvertrags
→ Gesellschaftsvertrag wird notariell beurkundet -
Vorab-Prüfung der Satzung durch das Finanzamt (empfohlen)
→ Prüfung auf Gemeinnützigkeit, um spätere Ablehnung zu vermeiden -
Eintragung ins Handelsregister beantragen
→ Nach Einzahlung des Stammkapitals -
Steuernummer & Gemeinnützigkeitsbescheid beantragen
→ Über das zuständige Finanzamt -
Betrieb aufnehmen & Gemeinnützigkeit regelmäßig bestätigen lassen
→ Erfüllung der satzungsgemäßen Zwecke nachweisen

5. Welche Kosten entstehen bei der gGmbH-Gründung?
Die Gründung einer gGmbH bringt einige finanzielle Aufwände mit sich, die vor allem in der Anfangsphase gut kalkuliert werden sollten. Neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Stammkapital von mindestens 25.000 Euro (davon 12.500 € bei Eintragung) entstehen zusätzliche Kosten für Notar, Handelsregister, Beratung und ggf. für die steuerliche Anerkennung der Gemeinnützigkeit.
Die Notarkosten liegen – je nach Anzahl der Gesellschafter und Höhe des Stammkapitals – meist zwischen 400 und 900 Euro. Hinzu kommen etwa 150 bis 200 Euro für die Eintragung ins Handelsregister. Wer sich rechtlich oder steuerlich beraten lässt (was bei der Gründung einer gGmbH dringend zu empfehlen ist), sollte mit weiteren 500 bis 1.500 Euro kalkulieren.
Auch laufende Kosten nach der Gründung sollten nicht unterschätzt werden: Dazu gehören Ausgaben für die Buchhaltung, die Gemeinnützigkeitsprüfung durch das Finanzamt, Steuerberatung und ggf. Aufwände für Spendenverwaltung oder Projektabrechnungen.
6. Was nach der Gründung wichtig ist
Nach der erfolgreichen Eintragung und Anerkennung der Gemeinnützigkeit beginnt die eigentliche Arbeit – denn eine gGmbH unterliegt besonderen Pflichten, die über die Anforderungen einer klassischen GmbH hinausgehen. Um die Gemeinnützigkeit dauerhaft zu erhalten, müssen bestimmte Regeln strikt eingehalten werden.
Zentral ist dabei die satzungsgemäße Mittelverwendung: Einnahmen und Überschüsse dürfen ausschließlich für den gemeinnützigen Zweck eingesetzt werden. Zudem verlangt das Finanzamt regelmäßige Nachweise und Tätigkeitsberichte, meist im Rahmen der Körperschaftssteuererklärung. Wird die Satzung nicht erfüllt, droht der Verlust der Gemeinnützigkeit – und damit auch der steuerlichen Vorteile.
Auch die Buchführung muss vollständig, transparent und zweckgebunden erfolgen. Eine getrennte Mittelverwendung und klare Dokumentation sind Pflicht. Bei größeren Vorhaben oder Spenden empfiehlt sich frühzeitig eine professionelle Unterstützung durch Steuerberatung oder gemeinnützigkeitserfahrene Berater.
Außerdem gilt: Eine gGmbH benötigt – wie jede Kapitalgesellschaft – eine verantwortliche Geschäftsführung und ggf. ein Gremium zur Aufsicht, wenn dies in der Satzung vorgesehen ist.
💬 Wer diese Regeln kennt und erfüllt, kann mit einer gGmbH nicht nur gesellschaftlich wirken, sondern auch langfristig stabil und förderfähig wirtschaften.
7. Förderung & Unterstützung bei der gGmbH-Gründung
Wer eine gGmbH gründen will, steht häufig vor einer zentralen Frage: Wie lässt sich der Aufwand finanzieren – vor allem in der Planungsphase? Tatsächlich gibt es auch für gemeinnützige Gründungen Unterstützungsmöglichkeiten. Besonders wichtig sind Fördermittel, Beratung und Gründungscoaching.
Eine Möglichkeit ist der Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS), der über die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter beantragt werden kann. Damit lassen sich kostenlose Coachings zu Themen wie Geschäftsmodellentwicklung, Businessplan-Erstellung oder Finanzplanung in Anspruch nehmen – auch für gemeinnützige Vorhaben wie eine gGmbH.

💡 Mit der Unterstützung der Existenzgründer-Helfer bekommst du:
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✅ Hilfe bei der Entwicklung eines tragfähigen gemeinnützigen Geschäftsmodells
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✅ Erstellung eines professionellen Businessplans für das Finanzamt oder Förderstellen
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✅ Beratung zur Gemeinnützigkeit, Satzung und formalen Anforderungen
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✅ Begleitung durch den gesamten Antrags- und Gründungsprozess
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✅ Auf Wunsch: Vorbereitung auf Gespräche mit Behörden oder Banken
💬 Auch bei Förderprogrammen auf Landes- oder Bundesebene helfen wir dir, die passenden Möglichkeiten zu identifizieren – und zeigen dir, worauf du beim Antrag achten musst. Im ersten Schritt prüfen wir in einem kostenlosen Erstgespräch, wie wir dich optimal unterstützen können.
8. Fazit: Für wen lohnt sich die gGmbH wirklich?
Eine gGmbH zu gründen ist der richtige Weg für alle, die unternehmerisch handeln und dabei soziale, kulturelle oder nachhaltige Ziele verfolgen möchten. Im Gegensatz zu einem Verein bietet die gGmbH eine klare Organisationsstruktur, professionelle Außenwirkung und steuerliche Vorteile – ist aber auch mit mehr formalen und finanziellen Anforderungen verbunden.
Sie eignet sich besonders für Gründer*innen, die:
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mit klarer Leitung und Haftungsstruktur agieren wollen,
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Spenden einwerben und staatliche Fördermittel nutzen möchten,
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Dienstleistungen oder Produkte mit sozialem Mehrwert anbieten,
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langfristig planen und professionell auftreten wollen.
Wer bereit ist, die Anforderungen zu erfüllen, findet in der gGmbH eine leistungsfähige Rechtsform, die soziale Wirkung und wirtschaftliche Stabilität miteinander verbindet. Und wer sich auf dem Weg dorthin Unterstützung holt, vermeidet teure Fehler und startet mit deutlich besseren Erfolgsaussichten.
5 Fragen und Antworten – gGmbH gründen
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