Wie setze ich meinen PC ab? Ein Mini-Ratgeber für Gründer
Als Gründer oder Selbstständiger stehst du oft vor der Frage, wie du deine Betriebsausgaben optimal steuerlich geltend machen kannst. Ein besonders häufiger Fall ist der eigene PC, der in vielen Bereichen die Grundlage für die tägliche Arbeit bildet. Die gute Nachricht: Du kannst deinen PC absetzen und dadurch deine Steuerlast senken. Doch dafür gibt es bestimmte Voraussetzungen und Regeln, die du beachten solltest.
Egal, ob du den PC überwiegend geschäftlich nutzt oder ihn teilweise auch privat einsetzt – es gibt verschiedene Möglichkeiten, deinen PC steuerlich geltend zu machen. Von der Sofortabschreibung bis hin zur linearen Abschreibung über mehrere Jahre: Die Wahl der richtigen Methode hängt vom Anschaffungswert und der Nutzungsdauer ab.
In diesem Mini-Ratgeber erfährst du alles, was du wissen musst, um deinen PC korrekt abzusetzen. Wir erklären dir, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, wie du zwischen betrieblicher und privater Nutzung unterscheidest und welche zusätzlichen Kosten du neben dem PC ebenfalls absetzen kannst. So sparst du Steuern und maximierst deinen finanziellen Vorteil.
Voraussetzungen, um deinen PC abzusetzen
Um deinen PC steuerlich abzusetzen, muss er in einem geschäftlichen Kontext verwendet werden. Aber was bedeutet es genau, „etwas steuerlich abzusetzen“? Grundsätzlich kannst du Ausgaben, die im Zusammenhang mit deinem Unternehmen entstehen, von deinem zu versteuernden Einkommen abziehen. Dadurch sinkt deine Steuerlast, weil das Finanzamt nur das verbleibende Einkommen nach Abzug dieser Ausgaben besteuert. Je mehr betriebliche Ausgaben du absetzen kannst, desto geringer fällt deine Steuer aus.

Wenn du deinen PC absetzen möchtest, muss er zu mindestens 10 % für betriebliche Zwecke genutzt werden. Das bedeutet, dass er regelmäßig für geschäftliche Tätigkeiten verwendet wird, wie z. B. für Buchhaltung, Kundenkommunikation oder die Erstellung von Angeboten. Rein private Nutzung reicht nicht aus, um den PC steuerlich geltend machen zu können.
Private vs. betriebliche Nutzung beim PC absetzen
Es ist wichtig, zwischen privater und betrieblicher Nutzung zu unterscheiden. Falls du den PC sowohl privat als auch geschäftlich nutzt, kannst du nur den geschäftlichen Anteil steuerlich absetzen. Hier ein Beispiel:
- Nutzungsschätzung: Wenn du deinen PC zu 70 % geschäftlich und zu 30 % privat nutzt, kannst du 70 % der Anschaffungskosten sowie 70 % der laufenden Kosten absetzen.
- Dokumentation der Nutzung: Um den geschäftlichen Nutzungsanteil zu belegen, kannst du Arbeitszeiten, genutzte Programme und geschäftliche Aufgaben aufzeichnen.
Was du steuerlich absetzen kannst
Neben dem Anschaffungspreis kannst du auch laufende Kosten, wie Reparaturen, Softwarelizenzen oder die Stromkosten, die für die geschäftliche Nutzung des PCs anfallen, anteilig absetzen. Dies erhöht den steuerlichen Vorteil, den du durch den Kauf des PCs erhältst.
Nutzungsanteil | Absetzbarer Betrag (PC im Wert von 1.200 €) |
---|---|
100% geschäftlich | 1.200 € |
80% geschäftlich | 960 € |
50% geschäftlich | 600 € |
Eine gründliche Schätzung und Dokumentation der Nutzung sind entscheidend, um den PC korrekt absetzen zu können. Mit der richtigen Aufzeichnung kannst du sicherstellen, dass das Finanzamt den abgesetzten Betrag akzeptiert.
Insgesamt bedeutet der PC absetzen, dass du durch die steuerliche Geltendmachung von beruflich genutzten Geräten deine Steuerlast senkst. Achte darauf, den tatsächlichen Nutzungsanteil gut zu begründen und Belege für Kauf und Nutzung aufzubewahren.
Abschreibungsmöglichkeiten für deinen PC

Wenn du einen PC für dein Unternehmen kaufst, kannst du ihn steuerlich geltend machen, indem du ihn abschreibst. Abschreiben bedeutet, dass du die Anschaffungskosten des PCs über mehrere Jahre verteilt von deiner Steuer absetzt, anstatt die gesamte Summe sofort abzuziehen. Die Wahl der Abschreibungsmethode hängt dabei vom Kaufpreis des PCs und der Nutzungsdauer ab.
Es gibt zwei gängige Möglichkeiten, den PC abzusetzen: die Sofortabschreibung und die lineare Abschreibung. Beide Varianten haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, und die richtige Wahl hängt von deinem Budget und deinen steuerlichen Zielen ab.
Sofortabschreibung oder lineare Abschreibung beim PC absetzen
- Sofortabschreibung:
Wenn der Kaufpreis des PCs unter 800 Euro netto liegt, kannst du die Kosten sofort in vollem Umfang im Jahr der Anschaffung absetzen. Das bedeutet, du gibst den gesamten Betrag auf einmal in deiner Steuererklärung an. Die Sofortabschreibung ist besonders attraktiv für Gründer, da sie dir erlaubt, schnell einen Steuervorteil zu nutzen, indem du deine Steuerlast sofort reduzierst. Es ist eine gute Möglichkeit, kleinere Anschaffungen effizient abzusetzen, ohne sie über Jahre hinweg verteilen zu müssen. - Lineare Abschreibung:
Liegt der Kaufpreis deines PCs über 800 Euro netto, musst du ihn über mehrere Jahre abschreiben. In der Regel erfolgt die Abschreibung über eine Nutzungsdauer von drei Jahren. Bei der linearen Abschreibung wird der Anschaffungswert gleichmäßig auf die Jahre verteilt. Das bedeutet, du kannst in jedem der drei Jahre ein Drittel des Kaufpreises steuerlich absetzen. Für einen PC, der 1.200 Euro gekostet hat, wären das beispielsweise 400 Euro pro Jahr.
Vergleich der Abschreibungsmöglichkeiten
Anschaffungspreis (Netto) | Abschreibungsmethode | Absetzbarer Betrag im 1. Jahr |
---|---|---|
Bis 800 € | Sofortabschreibung | Gesamter Betrag |
Über 800 € | Lineare Abschreibung über 3 Jahre | 1/3 des Kaufpreises |
Welches Modell ist sinnvoller?
Ob die Sofortabschreibung oder die lineare Abschreibung für dich sinnvoller ist, hängt von deiner finanziellen Situation und deinen Zielen ab. Wenn du deine Steuerlast im aktuellen Jahr sofort senken möchtest, bietet sich die Sofortabschreibung an. Dies ist besonders nützlich, wenn du bereits hohe Betriebsausgaben hast und schnell steuerliche Entlastung suchst. Die lineare Abschreibung hingegen bietet sich an, wenn du die Kosten gleichmäßig über mehrere Jahre verteilen möchtest, um in den kommenden Jahren von einer konstanten Steuerersparnis zu profitieren.
Die Wahl der richtigen Abschreibungsmethode ist ein wichtiger Schritt, um den PC korrekt abzusetzen. Berücksichtige deine steuerliche Planung und setze deinen PC so ab, dass es langfristig optimal für dein Unternehmen ist.
Welche Kosten kannst du zusätzlich zum PC absetzen?
Neben dem eigentlichen PC gibt es auch viele zusätzliche Kosten, die du steuerlich geltend machen kannst. Häufig vergessen Gründer, dass nicht nur die Anschaffung des Computers selbst absetzbar ist, sondern auch Zubehör, Software und laufende Betriebsausgaben. Diese Kosten können schnell einen großen Teil deiner Ausgaben ausmachen und somit einen erheblichen steuerlichen Vorteil bieten, wenn du sie richtig absetzt.
Zubehör und Software beim PC absetzen
Geräte und Zubehör, die du für den Betrieb des PCs benötigst, können ebenfalls abgesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise Monitore, Drucker, Tastaturen oder externe Festplatten. Ebenso kannst du Softwarekosten für Programme, die du geschäftlich nutzt, von der Steuer absetzen – sei es für Buchhaltungssoftware, Grafikprogramme oder Office-Lizenzen.

Checkliste: Diese Kosten kannst du zusätzlich zum PC absetzen
- Monitore und Bildschirme
- Drucker, Scanner und Multifunktionsgeräte
- Tastaturen, Mäuse und externe Speichermedien
- Software-Lizenzen (z. B. Office, Buchhaltungsprogramme, Grafiksoftware)
- Reparaturen und Wartungskosten
- Kosten für Strom und Internet (anteilig, bei Nutzung für den Betrieb)
- Peripheriegeräte wie Webcams oder Mikrofone, die beruflich genutzt werden
Betriebsausgaben und Zubehör steuerlich absetzen
Neben dem Kaufpreis des PCs solltest du auch darauf achten, Zubehör und Softwarekosten richtig abzusetzen. Kleinere Anschaffungen wie Drucker oder Monitore können in der Regel sofort abgeschrieben werden, während teurere Peripheriegeräte – ähnlich wie der PC selbst – über einen längeren Zeitraum abgeschrieben werden müssen.
Es ist wichtig, alle Rechnungen und Belege sorgfältig aufzubewahren. Das Finanzamt verlangt häufig Nachweise über die berufliche Nutzung von Zubehör und Software. Auch hier gilt: Die private Nutzung muss, wie beim PC, klar von der betrieblichen getrennt werden. Dies lässt sich durch eine Schätzung der Nutzung auf Basis der Arbeitszeiten oder der Nutzungshäufigkeit dokumentieren.
Fazit: PC absetzen und Steuern sparen
Der PC ist in vielen Unternehmen ein unverzichtbares Arbeitsmittel, das nicht nur für die tägliche Arbeit, sondern auch für steuerliche Erleichterungen sorgt. Durch das richtige Absetzen deines PCs kannst du deine Steuerlast deutlich senken und die Ausgaben für betriebliche Anschaffungen optimal nutzen. Dabei ist es wichtig, den geschäftlichen Nutzungsanteil realistisch zu schätzen und korrekt zu dokumentieren, um spätere Nachfragen des Finanzamts zu vermeiden.
Ob du den PC sofort abschreibst oder die Kosten über mehrere Jahre verteilst, hängt von deinem Anschaffungswert und deinen steuerlichen Zielen ab. Auch Zubehör wie Monitore, Drucker oder Software kannst du zusätzlich absetzen und so weitere Steuervorteile nutzen.
Mit der richtigen Planung kannst du deinen PC effizient absetzen und gleichzeitig von den steuerlichen Vorteilen profitieren. Denke daran, alle Belege und Nachweise gut aufzubewahren, um den Prozess reibungslos zu gestalten und das Beste aus deinen Betriebsausgaben herauszuholen.
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