Versicherungen für Gründer: Was du 2025 wissen musst
Wer ein eigenes Unternehmen startet, denkt oft zuerst an Businessplan, Kunden und Marketing. Doch ein Thema wird schnell unterschätzt: Versicherungen für Gründer. Dabei können sie im Ernstfall über Erfolg oder Scheitern entscheiden.
In diesem Ratgeber zeigen wir dir fünf Versicherungen, die Gründer 2025 kennen sollten.
Wichtig: Dieser Artikel ersetzt keine versicherungstechnische Beratung. Er dient lediglich der allgemeinen Orientierung. Wenn du individuell abgesichert sein möchtest, solltest du dich an einen unabhängigen Versicherungsberater wenden.
Los geht’s – welche Versicherungen sind wirklich sinnvoll?
1. Krankenversicherung: Pflicht, aber mit Wahlfreiheit
Wenn du dich selbstständig machst, musst du dich selbst um deine Krankenversicherung kümmern – ein Automatismus wie im Angestelltenverhältnis entfällt. In Deutschland besteht Krankenversicherungspflicht, das heißt: Du musst dich entweder gesetzlich oder privat versichern.
Gerade in der Gründungsphase stellt sich vielen die Frage: Welche Variante ist besser – GKV oder PKV? Die Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab: deinem Alter, deiner familiären Situation, deinem Einkommen – und auch deinen Erwartungen an den Leistungsumfang.

| Kriterium | Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) | Private Krankenversicherung (PKV) |
|---|---|---|
| Beitragshöhe | Einkommensabhängig (mind. ca. 200 € mtl.) | Alters-, gesundheits- und leistungsabhängig |
| Beitrag bei niedrigem Einkommen | Günstiger durch Mindestsatz | Anfangs günstig, steigt mit dem Alter |
| Leistungen | Einheitlich, solide Grundversorgung | Unterschiedlich – je nach Tarif, oft umfangreicher |
| Familienversicherung | Kostenlos für Kinder und Ehepartner mit geringem Einkommen | Nicht möglich – separate Beiträge nötig |
| Wechsel zurück in GKV | Nur unter engen Voraussetzungen möglich | Wechsel oft dauerhaft bindend |
2. Rentenversicherung: Pflicht oder Vorsorge – je nach Beruf
Wenn du Freelancer oder Gründer wirst, bist du in der Regel nicht mehr automatisch in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert. Das kann auf den ersten Blick angenehm wirken – aber bedeutet auch: Deine Altersvorsorge liegt komplett in deiner Hand.
Für einige Berufsgruppen besteht dennoch eine Rentenversicherungspflicht, selbst wenn du selbstständig bist. Wer nicht betroffen ist, sollte sich dennoch Gedanken machen, wie er langfristig vorsorgt.
Wer muss sich als Selbstständiger rentenversichern?
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Lehrer:innen, Coaches, Erzieher:innen, Hebammen
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Künstler:innen und Publizist:innen (über die Künstlersozialkasse)
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Handwerker:innen in zulassungspflichtigen Gewerken
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Pflegepersonen
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Selbstständige mit nur einem Auftraggeber
Wer nicht verpflichtet ist, kann entweder freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen oder auf private Altersvorsorge setzen – etwa über eine Rürup-Rente, ETF-Sparpläne oder andere Produkte.

3. Berufshaftpflicht & Betriebshaftpflicht: Schutz vor teuren Fehlern
Ein Missverständnis beim Kunden, ein Fehler im Projekt, ein Schaden durch deine Tätigkeit – es muss nicht viel passieren, damit es teuer wird. Für viele Selbstständige sind Berufshaftpflicht- oder Betriebshaftpflichtversicherungendeshalb essenziell. Sie schützen dich vor finanziellen Folgen, wenn du einem Dritten versehentlich Schaden zufügst.
Ob du die eine oder andere Variante brauchst, hängt von deiner Tätigkeit ab.
Grobe Unterscheidung:
- Berufshaftpflichtversicherung:
Sinnvoll für beratende, kreative oder heilende Berufe.
Beispiel: Du bist Texter:in, Coach, Übersetzer:in, Therapeut:in oder Berater:in.
- Betriebshaftpflichtversicherung:
Wichtig für handwerkliche, produzierende oder gewerbliche Tätigkeiten.
Beispiel: Du betreibst ein Reinigungsunternehmen, ein Fotostudio oder ein kleines Ladengeschäft.
Die Kosten sind meist moderat, hängen aber von deiner Branche und deinem Umsatz ab. In vielen Fällen startet eine gute Basis-Absicherung ab etwa 10–30 € monatlich – abhängig von der Versicherungsgesellschaft.
4. Berufsunfähigkeitsversicherung: Für den Fall der Fälle
Gerade in der Selbstständigkeit gilt: Wenn du nicht mehr arbeiten kannst, verdienst du nichts. Genau hier greift die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Sie zahlt dir eine monatliche Rente, wenn du deinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kannst – dauerhaft oder für längere Zeit.
Anders als bei Angestellten gibt es für Selbstständige keine automatische Absicherung – weder durch die Rentenversicherung noch durch eine Lohnfortzahlung.
Wann ist eine BU sinnvoll?
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Wenn dein Einkommen unmittelbar von deiner Arbeitskraft abhängt
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Wenn du keine hohen Rücklagen hast
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Wenn du körperlich oder psychisch belastende Tätigkeiten ausübst
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Wenn du langfristig auf ein stabiles Einkommen angewiesen bist
Je früher du dich um eine BU kümmerst, desto besser – denn Gesundheitszustand und Alter beeinflussen stark die Beitragshöhe. Wichtig ist: Achte auf realistische Rentenhöhen und darauf, dass dein konkreter Beruf abgesichert ist – und nicht nur „irgendeine Tätigkeit“.
📌 Bitte beachte: Auch hier handelt es sich nicht um eine individuelle Empfehlung oder Produktberatung. Der Abschluss einer BU sollte gut überlegt und im besten Fall von einem unabhängigen Experten begleitet werden.
5. Unfallversicherung für Selbstständige: Schutz bei plötzlichen Risiken
Ein Sturz auf dem Weg zum Kunden, ein Unfall im Homeoffice oder beim Warentransport – als Selbstständiger bist du in der Regel nicht über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Genau hier kann eine private Unfallversicherungsinnvoll sein.
Sie zahlt, wenn du durch einen Unfall bleibende Schäden erleidest, arbeitsunfähig wirst oder Reha-Maßnahmen benötigst. Besonders in handwerklichen oder körperlich aktiven Berufen kann sie eine wichtige Ergänzung sein.
Was eine private Unfallversicherung leistet:
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Einmalzahlungen bei Invalidität
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Tagegeld oder Übergangsgeld
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Kostenübernahme für Reha oder Umbauten
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Kapitalleistungen oder Rentenzahlungen bei dauerhafter Beeinträchtigung
Die Beiträge sind vergleichsweise günstig – aber der Leistungsumfang unterscheidet sich stark. Auch hier gilt: Lies das Kleingedruckte genau oder lass dich von Fachleuten beraten.
🛠️ Unterstützung durch die Existenzgründer-Helfer: Sicher starten mit Expertenbegleitung
Gerade am Anfang tauchen bei Gründern oft viele Fragen auf: Wie melde ich mein Unternehmen korrekt an? Welche Unterlagen brauche ich für Förderungen? Wie bringe ich Struktur in meine ersten Schritte?
Hier stehen dir die Existenzgründer-Helfer als kompetente Partner zur Seite.
Wir unterstützen dich u. a. bei:

- der Erstellung eines fundierten Businessplans
- der Vorbereitung auf Gespräche mit Behörden oder Banken
- dem Verständnis von Fördermöglichkeiten wie dem AVGS-Coaching oder dem Gründungszuschuss
- der Klärung organisatorischer und strategischer Fragen im Gründungsprozess
Mit einem kostenlosen AVGS-Erstcheck prüfen wir gerne, ob du Anspruch auf ein vollständig gefördertes Gründungscoaching hast.
Fazit: Versicherungen für Gründer – gut informiert statt ungeschützt
Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, trägt viel Verantwortung – auch für sich selbst. Die passenden Versicherungen für Gründer sind dabei kein unnötiger Luxus, sondern ein wesentlicher Baustein für eine nachhaltige Existenzgründung.
Welche Absicherungen wirklich notwendig sind, hängt stark von deiner Tätigkeit, deinem Einkommen und deiner persönlichen Risikobereitschaft ab. Deshalb gilt: Lass dich unbedingt unabhängig beraten, bevor du Verträge abschließt.
Wichtig: Dieser Artikel bietet dir einen Überblick – aber er ersetzt keine individuelle versicherungstechnische Beratung. Wir, die Existenzgründer-Helfer, informieren dich zu deinen Möglichkeiten, beraten aber nicht zu Tarifen oder Anbietern.
Nutze den Überblick als Ausgangspunkt – und sichere dich dort ab, wo es im Ernstfall wirklich zählt.
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