Freelancer werden: So startest du erfolgreich durch
Der Traum von mehr Freiheit, selbst gewählten Projekten und flexiblen Arbeitszeiten: Kein Wunder, dass immer mehr Menschen Freelancer werden wollen. Ob Texter, Designer, IT-Spezialist oder virtuelle Assistenz – die Möglichkeiten sind heute so vielfältig wie nie zuvor. Und das Beste: Du brauchst nicht unbedingt ein großes Startkapital oder ein Büro. Ein Laptop, Know-how und der richtige Plan reichen oft aus, um loszulegen.
Doch auch wenn es einfach klingt: Wer Freelancer werden will, muss sich mit rechtlichen, organisatorischen und finanziellen Fragen auseinandersetzen. Dieser Artikel hilft dir dabei, Klarheit zu gewinnen – und zeigt dir, wie du dich Schritt für Schritt auf deine Selbstständigkeit vorbereitest.
2. Was ist ein Freelancer – und was macht ihn aus?
Als Freelancer arbeitest du selbstständig, ohne dabei ein eigenes Unternehmen im klassischen Sinne zu führen oder Mitarbeiter zu beschäftigen. Du bietest deine Leistungen projektbasiert an – oft in Bereichen wie Design, IT, Marketing, Text oder Beratung. Häufig arbeitest du für mehrere Auftraggeber gleichzeitig, statt dich dauerhaft an ein Unternehmen zu binden.

Der Begriff „Freelancer“ ist zwar kein klar definierter Rechtsbegriff in Deutschland, wird aber in der Praxis häufig mit dem freiberuflichen Arbeiten gleichgesetzt – auch wenn du in manchen Fällen ein Gewerbe anmelden musst.
Was einen Freelancer ausmacht:
Du arbeitest eigenverantwortlich und unabhängig
Du entscheidest selbst über deine Kunden, Projekte und Preise
Du bist für deine Absicherung, Steuern und Buchhaltung selbst zuständig
Du kannst ortsunabhängig oder vor Ort tätig sein
Wenn du Freelancer werden möchtest, solltest du dich auch damit auseinandersetzen, welche persönlichen und fachlichen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start wichtig sind.
3. Welche Voraussetzungen solltest du mitbringen?
Wenn du Freelancer werden willst, brauchst du nicht zwingend ein Diplom oder eine staatliche Erlaubnis – aber ein paar Dinge solltest du schon mitbringen, um langfristig erfolgreich zu sein. Neben fachlicher Kompetenz zählt vor allem eines: Unternehmergeist.
Was dir den Einstieg als Freelancer erleichtert:
Fachwissen und Erfahrung: Du solltest wissen, was du kannst – und es möglichst schon in Projekten erprobt haben.
Selbstorganisation: Als Freelancer jonglierst du oft mit mehreren Kunden, Deadlines und Aufgaben. Ohne Struktur wird das schnell stressig.
Kommunikationsfähigkeit: Du musst nicht verkaufen können wie ein Marktschreier, aber klar kommunizieren, was du bietest – und was nicht.
Eigenverantwortung: Du bist dein eigener Chef. Das heißt auch: Du kümmerst dich um Akquise, Rechnungen, Steuern und mehr.
Geduld und Ausdauer: Die ersten Monate können zäh sein. Wer langfristig denkt und dranbleibt, wird belohnt.

4. Freelancer werden: Die ersten Schritte in die Selbstständigkeit
Der Entschluss steht – du willst Freelancer werden. Doch wie geht’s jetzt konkret los? Auch wenn der Einstieg keine Raketenwissenschaft ist, gibt es ein paar wichtige Dinge zu beachten, um von Anfang an professionell und rechtssicher zu arbeiten.
Zunächst solltest du klären, ob du freiberuflich tätig bist oder ein Gewerbe anmelden musst (mehr dazu im nächsten Abschnitt). Danach geht es an die bürokratischen und praktischen To-dos.
✅ Deine ersten Schritte in die Selbstständigkeit
📌 Tätigkeit einordnen: Freiberuf oder Gewerbe?
🧾 Anmeldung beim Finanzamt (über den steuerlichen Erfassungsbogen)
🧠 Versicherung klären: Krankenversicherung, ggf. Renten- und Berufshaftpflicht
💡 Steuernummer beantragen (für Rechnungen)
💼 Geschäftskonto eröffnen (sehr empfohlen, auch für Einzelkämpfer)
🖋️ Rechnungssoftware oder Vorlage organisieren
🧮 Einnahmen-Ausgaben-Übersicht führen
📣 Erste Sichtbarkeit aufbauen: Website, LinkedIn oder Freelancer-Plattform
Du brauchst dafür kein riesiges Startkapital – aber Klarheit, Struktur und ein Gefühl für deine Verantwortung als Selbstständiger. Nimm dir Zeit für den Einstieg, aber vermeide Perfektionismus: Du lernst ohnehin am meisten beim Tun.

5. Kleingewerbe, Freiberuf oder GmbH – was passt zu dir?
Wenn du Freelancer werden willst, musst du dich entscheiden: Welche Rechtsform wählst du – und musst du überhaupt ein Gewerbe anmelden?
Viele Freelancer starten als Einzelunternehmer, das heißt: Du handelst im eigenen Namen und haftest auch mit deinem Privatvermögen. In vielen Fällen genügt diese Form völlig. Wichtig ist, ob deine Tätigkeit zu den freien Berufen zählt – oder als gewerblich eingestuft wird.
Vergleich: Freiberuf vs. Gewerbe
Merkmal | Freiberuf | Gewerbe |
---|---|---|
Beispielberufe | Texter, Designer, Coach, Entwickler | Online-Shop, Social-Media-VA, Marketing |
Anmeldung | Nur beim Finanzamt | Finanzamt + Gewerbeamt |
Gewerbesteuer | Nein | Ja, ab 24.500 € Gewinn |
Pflicht zur Buchführung | Einnahmen-Überschuss-Rechnung genügt | Auch EÜR, ggf. doppelte Buchführung |
Kammerpflicht | Je nach Beruf (z. B. IHK, Architekten) | Ja, meist IHK |
Umsatzsteuer | Bei beiden möglich, Kleinunternehmerregelung wählbar |
Du bist dir unsicher, wo deine Tätigkeit einzuordnen ist? Dann hilft oft ein Blick in § 18 EStG – oder ein Gespräch mit dem Finanzamt. Wichtig: Auch Freiberufler müssen sich beim Finanzamt melden und eine Steuernummer beantragen – nur eben nicht beim Gewerbeamt.
6. Wie du als Freelancer Aufträge bekommst
Gerade am Anfang stellt sich vielen die gleiche Frage: Wo finde ich meine ersten Kunden? Die gute Nachricht: Du brauchst keine riesige Reichweite und auch keine Agentur, um ins Geschäft zu kommen. Viel wichtiger ist es, sichtbar zu werden – und gezielt Vertrauen aufzubauen.
Die meisten Freelancer starten mit Projekten im direkten Umfeld. Empfehlungen, erste Mini-Jobs oder Kontakte über Plattformen helfen, ins Rollen zu kommen. Wichtig ist: Du musst nicht sofort alles perfekt haben – aber du solltest loslegen.
Mögliche Wege zu ersten Aufträgen
Freelancer-Plattformen: Portale wie Malt, Fiverr, Upwork oder freelancermap sind ideale Einstiegsorte.
LinkedIn & Xing: Baue ein Profil mit klarer Positionierung auf und vernetze dich aktiv.
Eigene Website: Ein One-Pager mit Portfolio, Kontaktmöglichkeit und Kurzbeschreibung reicht für den Start.
Empfehlungen: Frag dein Netzwerk – oft schlummern dort unbeachtete Aufträge.
Kleinanzeigen & Fachgruppen: In Facebook-Gruppen oder Businessforen werden oft kurzfristig Freelancer gesucht.
💡 Wichtig: Achte darauf, nicht nur zu reagieren, sondern auch selbst anzubieten. Ein klarer Pitch mit deinem Angebot kann Türen öffnen, auch ohne Werbebudget.
7. Verdienst als Freelancer – realistische Einschätzung
„Wie viel kann ich als Freelancer verdienen?“ – eine der meistgestellten Fragen. Die Antwort: Es kommt darauf an. Branche, Erfahrung, Spezialisierung und Zielgruppe haben enormen Einfluss auf deinen Stundensatz. Wichtig ist, dass du von Anfang an realistisch kalkulierst – und nicht zu niedrig einsteigst.
Durchschnittliche Stundensätze (2025, Orientierung)
Berufsfeld | Einsteiger (€/h) | Erfahren (€/h) | Spezialisiert (€/h) |
---|---|---|---|
Texter:in / Copywriter | 30–50 € | 60–90 € | 100 €+ |
Webdesign / UI/UX | 40–60 € | 70–100 € | 120 €+ |
Social Media Management | 30–50 € | 60–80 € | 90 €+ |
IT / Programmierung | 50–70 € | 80–120 € | 150 €+ |
Beratung / Coaching | 60–90 € | 100–150 € | 180 €+ |
Als Einsteiger musst du nicht direkt Höchstpreise verlangen – aber du solltest auch nicht unter Wert arbeiten. Kalkuliere deine Kosten realistisch: Fixkosten, Steuern, Versicherungen und Ausfallzeiten gehören dazu. Was brutto als viel klingt, ist netto oft weniger.
Ein häufiger Fehler: Preise rein nach Bauchgefühl festlegen. Stattdessen solltest du überlegen, wie viele Stunden du realistisch pro Woche abrechnen kannst, was du zum Leben brauchst – und ob du mit deiner Zielgruppe auf Dauer gut verdienst.
8. Freelancer werden mit Unterstützung: AVGS-Coaching & Gründungszuschuss
Der Einstieg in die Selbstständigkeit bringt viele Fragen mit sich – gerade als Freelancer. Welche Preise sind angemessen? Wie schreibe ich einen Businessplan? Welche Strategie hilft mir, nachhaltig Aufträge zu gewinnen?

Hier setzt das AVGS-Coaching der Existenzgründer-Helfer an. Über den sogenannten Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) kannst du dir unter bestimmten Voraussetzungen ein individuelles Einzelcoaching finanzieren lassen – komplett kostenfrei, wenn du ALG I oder Bürgergeld beziehst (oder in vergleichbarer Situation bist).
Darin geht es u. a. um:
Positionierung und Zielgruppenfindung
Businessplan und Angebotsentwicklung
Unterstützung bei bürokratischen Schritten
Vorbereitung auf Kunden- und Preiskommunikation
Überblick über Förderprogramme, z. B. Gründungszuschuss
Auch der Gründungszuschuss ist für viele Freelancer ein Thema. Mit ihm kannst du bis zu 25.000 € Förderung erhalten – für Lebenshaltung und Sozialversicherung in der Anfangszeit. Wir helfen dir dabei, deinen Anspruch zu prüfen und alle Unterlagen korrekt vorzubereiten.
Wichtig: Wir ersetzen keine steuerliche Beratung, sondern helfen dir dabei, gut vorbereitet und fundiert in Gespräche mit dem Steuerberater oder der Agentur für Arbeit zu gehen.
9. Fazit: Freelancer werden mit Plan und Perspektive
Der Weg in die Selbstständigkeit als Freelancer ist heute so offen wie nie – aber auch so anspruchsvoll wie selten. Wer denkt, ein paar Projekte reichen zum Leben, wird schnell feststellen: Ohne Klarheit, Struktur und gutes Selbstmanagement geht es nicht.
Doch: Du musst nicht alles allein machen. Wer sich rechtzeitig informiert, strategisch vorgeht und seine Nische findet, hat beste Chancen, langfristig erfolgreich zu arbeiten – frei, selbstbestimmt und in seinem Tempo.
Nutze Fördermöglichkeiten wie das AVGS-Coaching, hol dir professionelle Unterstützung und plane deinen Start mit Weitblick. So wird aus dem Wunsch, Freelancer zu werden, ein konkreter Weg mit echten Perspektiven.
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